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Leserbrief 3-3
Leserbrief vom 23.01.2018
Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) als Selbstverwaltungskörperschaft ist in
seinem Handeln unantastbar. Der DU e.V. schickte im November einen Hilferuf an die
Bayerische Staatministerin fürGesundheit und Pflege Frau Melanie Huml, um die geplante
Änderung des KVB zur Bereitschaftsdienstversorgung in Schrobenhausen überprüfen zu
lassen. Die Ministerin schreibt in ihrer Antwort unter anderem: „Gerade bei Fragen der
konkreten Organisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes- also z.B. die Frage wie viele
Bereitschaftspraxen es an welchen Standorten gibt-handelt es sich um reine, auf fachliche
Erwägung beruhende Zweckmäßigkeitsentscheidungen der KVB, die einer Einflussnahme durch die Rechtsaufsicht und damit
durch mein Haus- nicht zugänglich sind“. Für unsere KVB Region, in der rund 405000 Einwohner leben und insgesamt eine
Fläche von 2400km² einnimmt, sind Bereitschaftsdienstpraxen in Eichstätt, Ingolstadt und Neuburg vorgesehen. Somit sind
pro 1000 Einwohner lediglich 0,7 Ärzte zugeteilt. Noch mehr Einwohner pro Bereitschaftsdienstpraxen weisen nur vier
Bezirke in München auf. Es erweckt sehr stark den Eindruck, dass die KVB nach Gutherrnart handelt und entscheidet,
während der Bürger auf der Strecke bleibt und nur im Zahlenspiel Beachtung findet. Solche Vorgehensweisen nähren die
Politikverdrossenheit des Bürgers und werden langfristig den Sozialstaat gefährden. Die verantwortlichen der KVB sollten
sich eigentlich hinterfragen, aus welchem Topf ihre satten Gehälter kommen und den Bürger mit mehr Achtung und Würde
betrachten. In einem Schreiben an den Landrat weist der DU e.V. daraufhin, dass mit dieser Neuregelung ab März 2018
dem Krankenhaus in Schrobenhausen mit Sicherheit eine Mehrbelastung für sogenannte „Notaufnahmen“ entstehen wird.
Im persönlichen Gespräch der DU mit Vertretern des Landratsamtes als Kostenträger und der Leitung des Krankenhauses
wurde auf den negativen Erfahrungsbericht in einer TV-Sendung des NDR zu diesem Thema hingewiesen. Das LRA hatte
zugesagt alles Mögliche zu tun, um eine etwaige Mehrbelastung zu dokumentieren und somit nachweisen zu können. Zum
Abschluss können wir nur hoffen, dass dieses Schlusswort im Brief der Ministerin kein leeres Bekenntnis ist: „Unabhängig
von den fehlenden Einflussmöglichkeiten der Bayerischen Staatsregierung im Hinblick auf konkrete Organisationsfragen darf
ich Ihnen versichern, dass mein Haus die Auswirkungen der neuen Dienststrukturen auf die Qualität und Erreichbarkeit der
ärztlichen Versorgung zu den Sprechstundenfreien Zeiten auch weiterhin aufmerksam im Auge behalten wird“.
Gez.
Gerhard Beck
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